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Saisonstart in Nordamerika

20. Dezember 2022

Nach den Selektionsrennen in Altenberg und vielen Trainingsfahrten wurden unsere Schlitten in Netstal verladen und alles Material in den Container verstaut. Diese wurden dann mit dem Flieger nach Whistler transportiert. Wir sind dann einige Tage später am 04. November nach Whistler geflogen. Eigentlich sollten unsere Schlitten dann bereits da auf uns warten. Wie wir dann aber mit Schrecken feststellen mussten, gab es beim Transport der Schlitten Probleme. Aus einem Tag Verspätung wurden zwei. Und unsere Schlitten waren immer noch nicht an der Bahn in Whistler. Die ersten offiziellen Trainings für den Nord Amerikas Cup fanden bereits statt und wir konnten nur von neben der Bahn zuschauen. Pünktlich auf das letzte Training schafften es die Schlitten dann doch noch an die schnellste Bahn der Welt. Zum Glück fanden wir uns sofort wieder zu recht auf der schwierigen Bahn. Im ersten 2er Rennen konnten wir uns souverän den ersten Rang sichern. Im zweiten Rennen passierte im zweiten Lauf leider ein kleiner Fehler, welcher zu einem Sturz führte. Zum Glück passierte nichts Schlimmeres und alle waren wohl auf. Der Schlitten blieb auch unbeschädigt bis auf ein paar Kratzer.

In den 4er Rennen musste dann auf Grund von «Personalmangel» etwas improvisiert werden. Mit Aushilfe der Teams Friedli und Follador konnten wir dann trotzdem starten und solide Resultate einfahren.

Nach diesen 4 Rennen startete dann eine Trainingswoche, bei der dann auch die Deutschen teilnahmen. So hatten wir das erste Mal einen groben Anhaltspunkt, wo wir im Vergleich zu der stärksten Nation stehen. Die Trainings verliefen gut und wir konnten unser Material super auf die Bahn anpassen. Somit freuten sich alle auf den offiziellen Weltcup Start.

Sandro und Michi konnten im kleinen Schlitten mit den anderen Teams mithalten. Sie erkämpften sich in beiden Läufen die 3. beste Startzeit. In der Bahn mussten sie sich dann allerdings geschlagen geben und landeten am Ende auf dem hervorragenden 4. Rang.

Im grossen Schlitten schoben die Beiden zusammen mit Alain und Silvio ebenfalls sehr schnell an. Nach der dritt und viert besten Startzeit landeten wir auch hier knapp neben dem Podest. In beiden Rennen fehlten nur wenige Hundertstelsekunden auf den 3. Rang.

Nach den drei Wochen in Whistler ging es für uns dann weiter in die USA. Genauer gesagt nach Park City. In dieser Woche ging alles sehr schnell. Denn kaum angekommen mussten wir unsere Schlitten wieder aus den Containern ausladen. Diese wurden mit einem Truck transportiert. Danach fand auch schon das erste Training auf der Bahn statt. Auf dieser Bahn, auf welcher im Jahr 2002 die Olympischen Spiele stattfanden, hatten wir bis anhin erst wenige Fahrten. Vor 4 Jahren fand für uns hier das letzte Rennen statt. Also mussten wir auch hier schnell wieder den Rhythmus in der Bahn finden. In nur sechs Trainingsfahrten musste Michi wieder die schnelle Linie finden und das Material musste perfekt auf die Bahn abgestimmt werden. Das auf der ganzen Bahn noch dazu die Blachen in allen Kurven unten waren, machte das Ganze nicht einfacher. Denn wenn die Blachen unten sind, hat man in der Kurve viel weniger Orientierung, da die Ausfahrt viel später sichtbar ist. Wenn diese oben sind, dann kann man schon bei der Einfahrt sehen, wie lange die Kurve noch ist und wann genau die Ausfahrt kommt. Nach den ersten Fahrten kam dieses Gefühl aber schnell wieder zurück und die Kurven passten von Beginn an. Am Tag darauf folgte gleich der zweite Trainingstag. Normalerweise haben wir immer einen Tag ohne Bahntraining, an dem wir nochmals am Schlitten schrauben können. So musste alles einfach viel schneller gehen. Im kleinen und grossen Schlitten hatten wir grossen Spass im Training und beide Schlitten waren schnell unterwegs. Vor dem Rennen hatten wir dann noch einen «freien» Tag. An diesem wurde die Delegation von Swiss Sliding in das Werk von Stadler Rail eingeladen. Bei einer spannenden Führung konnte man sehen, wie die Züge in Amerika zusammengebaut werden. Dies war auch eine super Ablenkung, um den Kopf einmal nicht beim Bobfahren zu haben.

Mit der zweit besten Startzeit starteten Sandro und Michi dann am Tag darauf ins 2er Rennen. In der Bahn passte auch alles zusammen und wir landeten auf dem 2. Zwischenrang. Das Rennen auf der kurzen Bahn war wie erwartet sehr eng. Trotz einem zweiten sehr starken Start und einer soliden fahrt mussten wir uns dann nach dem zweiten Lauf auf Rang drei einordnen. Somit holten wir uns so den ersten Podestplatz der aktuellen Saison.

Nach diesem hervorragenden Resultat war dann klar, was unser Ziel im grossen Schlitten ist. Leider passte beim ersten Start nicht alles zusammen. Wir verloren zu viel Zeit auf die schnellsten Starterteams. Nach dem achten Start konnten wir uns in der Bahn noch auf den 6. Platz verbessern. Auch hier war das Rennen extrem eng und wir sahen unsere Chance, im zweiten Lauf noch ein paar Plätze gut zu machen. Diese Überzeugung sah man dann am Start. Zusammen mit Silvio und Cyril schoben wir dann 0.05sek schneller als im ersten Durchgang. Auch in der Bahn konnten die Fehler ausgebessert werden und es gelang uns die schnellste Laufzeit im zweiten Lauf. Mit diesem super Lauf verbesserte sich unser Team noch um einen Rang. Natürlich war es hart für uns zu sehen, was möglich gewesen wäre. Allerdings stimmte uns das Ganze auch sehr positiv. Denn wir sahen, dass wir nicht nur mit den schnellen Deutschen mithalten können, sondern dass wir sogar schneller als sie sein können.

Nach diesen engen Rennen flogen wir am Folgetag weiter nach Montreal. Von da aus gings nach Lake Placid. Eine sehr anspruchsvolle und rumplige Bahn. Die ersten zwei Tage blieb uns etwas Zeit, sich einzuleben und im Crossfit von Lake Placid ein Krafttraining machen (natürlich wurde an den anderen Stationen auch fleissig trainiert). Nachdem am Tag darauf wieder die Schlitten ausgeladen wurden, gab es zuerst 4 Tage Training auf der Bahn. Die Bahn war sehr rumplig und die Übergänge zwischen den Kurven sind schnell. Daran musste man sich am Anfang wieder gewöhnen. Durch die schnellen Kurvenübergänge ist es sehr schwer alles auf der Bahn zu sehen und so muss mit viel Gefühl gefahren werden.

In den Trainingstagen machten wir Fahrten im Kleinen wie auch im grossen Schlitten, um perfekt vorbereitet in die Weltcup Woche zu starten. Die Bahnmannschafft machte gute Arbeit und die Bahn wurde von Tag zu Tag weniger angenehmer. Die sechs offiziellen Trainingsfahrten verliefen nach Plan und wir wussten schnell, welche Kufen wir am Rennen fahren würden.

Natürlich wollten wir an die Resultate anknüpfen, welche wir in Park City erreicht hatten.

Nach dem ersten Lauf im 2er Bob lagen Sandro und Michi dann auch auf dem vielversprechenden 3. Rang. Auch im entscheidenden Lauf behielten die beiden die Nerven und schoben die dritt beste Startzeit und auch im Ziel leuchtete die Nr. 1 auf. Die Medaille war also sicher. Die Hoffnung bestand allerdings auch noch, dass man den Deutschen Schlitten auf Platz zwei noch einholt. In einem Hundertstelkrimi konnte sich Friedrich allerdings gegen uns behaupten. Somit konnten wir uns die nächste Bronzemedaille umhängen lassen.

Zusammen mit Alain und Cyril schoben wir am Sonntag dann den Schlitten in die Bahn. Dritte Startzeit und dann der zweite Rang nach dem ersten Lauf. Alles passte zusammen. Nur 0.01sek hinter dem ersten Platz. Somit wussten wir: ALL IN im zweiten Lauf. Erneut die gleiche Startzeit wie im ersten Lauf. Und dann passierte leider ein kleiner Fehler, welcher dazu führte, dass Alain die erste Kurve anstatt im Schlitten, auf seinem Rücken neben dem Schlitten passierte. Mit viel Glück und einer akrobatischen Leistung konnte er sich noch in den Schlitten retten. Natürlich ging so das Tempo verloren und dieses konnten wir auch nicht mehr aufholen. Wir fielen bis auf den 10 Rang zurück. Aber trotzdem konnten wir uns so wichtige Punkte sammeln.

Mit zwei Bronzemedaillen und mehreren Spitzenplatzierungen im Gepäck konnten wir dann nach Hause reisen.

Wir haben gesehen, dass wir mit den schnellsten mithalten können und dass auch Sie Fehler machen. Genau diese müssen wir in Zukunft ausnutzen.

Nun heisst es erholen. Denn für die Anschieber findet bereits am 23. ein Anschiebwettkampf in Filzbach statt. An diesem sollten die schnellsten Kombinationen gefunden werden für die bevorstehende Heim-WM. Bis dahin muss aber jetzt zuerst Mal der Jetlag überwunden werden.

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